Lebens(Be)reiche

Green Home 12/2015 – 1/2016

Lebens(Be)reiche

Ein architektonisches Spiel aus Farben und Licht Hand in Hand mit Energieeffizienz – das Haus der dreiköpfigen Familie aus Baden-Württemberg besticht durch ein rundum durchdachtes Konzept, das alle Lebensbereiche auf drei Ebenen vereint.

In einer ruhigen Wohngegend, am Rande des kleinen Städtchens im Süden Deutschlands, ragt dieses Haus der jungen Familie im wahrsten Sinne des Wortes aus seinem Umfeld heraus. Weiße und elegante dunkelgraue Farbakzente dominieren das Äußere des kubischen Baukörpers, der unter seinem Satteldach auf westlicher und südlicher Seite eine Vielzahl großzügiger Fenster aufweist. Was von der Straße aus nicht zu sehen ist: Zur Seite des heimischen Gartens umrandet eine Freiterrasse aus Holz das Haus.

„Wir wollten die drei unterschiedlichen Lebensbereiche Wellness, Leben und Schlafen voneinander trennen und trotzdem innerhalb des Hauses harmonisch miteinander vereinen“, beschreibt der Bauherr und Vater seine Wünsche an das neue Eigenheim. Ruhe, ein ungestörter Blick in den Garten, viel Licht und ein Energiemanagement, das ebenso wie die Architektur heutigen Ansprüchen gerecht wird, waren weitere wichtige Punkte auf der Wunschliste des Ehepaars. In Zusammenarbeit mit der Architektin Daniela Schweizer und den Profis von Beilharz Haus nahm diese Idee schließlich konkrete Formen an und mündete in einem modernen Gebäude mit einer markanten optischen Anmutung.

Auch im Inneren des 160 Quadratmeter großen Einfamilienhauses, das sich über drei Etagen erstreckt, findet sich das äußere Farbkonzept wieder: „Zweck- und Wohnbereich sind dunkel, Kubus und Lebensbereich dagegen hell gestaltet“, verrät die Architektin. Der Zugang erfolgt von der Straße aus. Alternativ können die Bewohner ihr Heim aber auch vom geräumigen Carport aus betreten, in dem zwei Autos Platz haben. Eine durchdachte Gestaltung der Wohnräume strukturiert das Leben der Familie. Um die verschiedenen Bereiche zu verbinden, entschieden sich Bauherr und Expertenteam für eine Podesttreppe mit Stufen aus Kirschbaumholz. Sie verbindet Unter-, Erd- und Obergeschoss auf direktem Wege miteinander.

Im Untergeschoss, in dem man aufgrund der erhöhten Positionierung des Baukörpers in die Umgebung einfallendes Tageslicht genießen kann, be- findet sich eine private Wellnessoase mit Sauna und Ruhebereich. Wohnküche, Diele, Hauswirtschaftsraum und Wohnzimmer nehmen das lichtdurchflutete, offen gestaltete Erdgeschoss ein. Clever: Je nach Lust und Laune kann die Familie leicht zu bedienende Ganzglasschiebetüren zwischen Diele und Essbereich öffnen oder schließen, um verschiedene Wohnatmosphären hervorzurufen. Besonders im Sommer kommt die offene Architektur zur Geltung. „Dann öffnen wir alle Türen – auch die zur Sonnenterrasse hin – und lassen die Natur ins Haus“, schwärmt die Bauherrin. Denn von Küche und Essbereich aus verschaffen große Fensterfronten jederzeit einen freien Blick in die Natur. Ähnlich verhält es sich einen Stock höher. Gemütlich in die Firstschräge des Satteldachs eingebaut, öffnet hier ein ganz neuer Bereich seine Türen: Schlafen und Entspannen. Ein Wohnzimmer für ruhigere Stunden, Elternschlafzimmer, das Schlafzimmer des Sohnes, ein Ankleideraum, ein Arbeitszimmer und ein großes Bad komplettieren den Rückzugsort im oberen Bereich des Refugiums.

Der Sonne entgegen

Während sich die Fassade zur Straßenseite hin mit weniger Fenstern eher verschlossen präsentiert, öffnet sich das Wohnhaus auf West- sowie Südseite und und wartet mit einer raumhohen Vollverglasung auf. „Dadurch lässt sich in den dunkleren Monaten des Jahres ein größtmöglicher Lichteinfall erzielen“, verrät Schweizer. Steht die Sonne im Sommer hingegen hoch am Himmel, verhindert der ein Meter lange Dachvorsprung die direkte Einstrahlung der Sonne und sorgt so für eine natürliche Beschattung. Neben dem äußert positiven Effekt auf den Wohnkomfort hat dieses fein abgestimmte Licht- und Schattenkonzept auch Vorteile in energetischer Hinsicht: Im Winter heizt die Sonne die Wohnbereiche auf und entlastet dadurch die Heizung.

Das Holz macht's

Dass Holz als gestalterisches Element keineswegs langweilig ist, weiß auch der Bauherr. Daher legte er großen Wert auf die Verwendung dieses nachhaltigen Allrounders in seinem Haus. Es bestimmt nicht nur das äußere Bild, sondern zieht sich darüber hinaus auch konsequent durch das Hausinnere. Die gesamte Wohnfläche wurde mit hochwertigem und beständigem Parkett aus Kirschbaumholz ausgelegt. Dies sorgt für ein gemütliches Wohngefühl, verbessert das Klima und fördert die Dämmleistung des Eigenheims. Luft- und winddicht ist auch die verbaute Öko- wand und das Dachsystem. Mehrere Schichten aus baubiologisch unbedenklichen Materialien garantieren, dass die Wärme nicht un- nötig entweichen kann.

Kraft der Sonne

Bewusst setzte der Bauherr von Anfang an auf zukunftsfähige und umweltfreundliche Energie. Dementsprechend beheizt eine zuverlässige Gasheizung, die auf dem höchsten Stand der Technik ist, das Haus. Energiequelle sind Solarmodule auf der Südseite des Satteldachs. Für ein Extra an Komfort und Wohlbefinden betreiben sie darüber hinaus auch die Fußbodenheizung im Haus.

Quelle: Green Home,12/2015 – 1/2016